Highlights 3rd International Arab Film Festival Zurich
Regie: Farid Eslam; Dokumentarfilm; D/CS/EG/LIBN/2015, Originalversion mit deutschen Untertiteln; 1h25
Das Lichtspiel Kinemathek zeigt ab 16. Januar ebenfalls Filme zum International Arab Film Festival Zurich.
Filmbeschrieb
Sieben Jahre lang hat Farid Eslam in seinen Film investiert. YALLAH UNDERGROUND zeigt seine Reise durch die Subkultur Ägyptens, Libanons und Palästinas. Dabei hat Eslam herausgefunden: Der Underground hat es in vielen arabischen Ländern immer noch schwer gegen die Hochglanzprodukte des Mainstreams. Der Film zeigt: Wenn es um Subkultur geht, sollte die westliche Welt den Orient nicht als weissen Fleck auf der Landkarte betrachten. Farid Eslam erzählt in seinem Film natürlich auch die Geschichte der Ägyptischen Revolution. Der Sturz von Präsident Mubarak hat Ägypten bekanntlich keine Ruhe gebracht. Der Stoff ist Farid Eslam also nicht ausgegangen. Der Film hat viele Künstler begleitet und ihr Schwanken zwischen Hoffnung und Resignation realistisch eingefangen. Das macht den Film so sehenswert.
Eine neue Generation von nahöstlichen Musikern, Sängerinnen, Rappern und Kunstschaffenden meldet sich zu Wort und erzählt, was für sie Kunst und Musik bedeutet und wie sie sich damit durchschlägt. Zwischen 2009 und 2013 hat Farid Eslam ihre Arbeit dokumentiert, ihre Träume und Ängste in turbulenten Zeiten, von Beirut, Kairo und Amman bis nach Ramallah. Am meisten Aufmerksamkeit widmet der Film dabei Zeid Hamdan, der als Gründer der alternativen Musikszene im Libanon gilt und mit der Zensur zu kämpfen hat. Beeindruckend sind aber auch die Musikerinnen und Sängerinnen, die sich nicht nur gegen repressive religiöse und sittliche Vorstellungen wehren müssen, sondern gleichzeitig mit der allgemeinen Sexualisierung der Rockszene zu kämpfen haben.
Yallah Underground gibt einen bisher unbekannten Einblick in die arabische «Untergrund»-Musik- und -Kunstszene und punktet mit vielen Live-Darbietungen. Dazwischen wird auch über die politische Veränderungen und die damit einhergehenden Hoffnungen und Enttäuschungen diskutiert.