Regie: Emir Kusturica; mit Davor Dujmovic, Bora Todorovic, Ljubica Adzovic; JUG/1988, Originalversion mit deutschen Untertiteln, 2h22
Filmbeschrieb
Emir Kusturica will nicht die Roma erklären, sondern die Welt erlebbar machen, in der diese Minorität seit Jahrhunderten um ihre Existenz kämpft. In einem dichten Gewebe von Traumsequenzen und Alltagsbildern erzählt er mit Poesie und Witz von einer Kultur, die keine klare Trennung sucht zwischen Illusion und Wirklichkeit. Ein halbwüchsiger Roma verlässt mit einem reichen Boss sein Heimatdorf in Serbien und wird Mitglied seiner Bande, die von Diebstahl, Prostitution und Hehlerei in Mailand lebt. Er steigt zwar zur "rechten Hand" auf, wird jedoch ausgenutzt und betrogen und verliert seine Träume und Ideale. Eine filmische Odyssee, die mit visionären, rauschhaften Bildern Wirklichkeit, Märchen und Legenden der Roma verknüpft. Dabei geht der ebenso ehrliche wie verständnisvolle Film über die Schilderung eines Einzelschicksals hinaus und beschreibt mit Poesie und verhaltenem Witz eine universelle Initiationsreise zwischen Tradition und Moderne, Verlust von Werten und wehmütiger Rückbesinnung.