Seit 2010 wurden tausende kosovarische Roma aus Westeuropa in den Kosovo zwangsausgeschafft. Zwei davon sind die Brüder Kefaet und Selami, die beide in Essen aufgewachsen sind und den Kosovo nur aus Erzählungen kennen. Abgeschoben in eine Heimat, die keine ist, setzen sie alles daran, zurück nach Deutschland zu kommen. Doch Verwaltungs- und Asylgesetze stehen ihnen im Weg.
Hintergrundinfos der Gesellschaft für bedrohte Völker zum Thema Roma im Kosovo Die GfbV befasst sich seit Jahren mit der prekären Situation von Roma aus dem Kosovo, die die aus Westeuropa in ihr Heimatland zwangsrückgeführt werden. Der neueste GfbV-Bericht widmet sich dem Teufelskreis der Zwangsmigration, in welchem Tausende Roma gefangen sind. . Roma können im Kosovo kein menschenwürdiges Leben führen, da sie noch immer von der Mehrheitsgesellschaft ausgeschlossen und starken Diskriminierungen ausgesetzt sind. Sie haben kaum Zugang zum Wohnungs- und Arbeitsmarkt und ihre Kinder werden in den Schulen schikaniert. Viele von ihnen flüchten deswegen nach Westeuropa, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Allerdings haben viele westeuropäische Länder den Kosovo wieder als „sicheren Herkunftsstaat“ deklariert, was bedeutet, dass Geflüchtete in den Kosovo abgeschoben werden.. Durch die gescheiterte Integrationspolitik des Kosovo und die europäische Rückkehrpraxis werden Tausende Roma in einen fortwährenden Migrationskreislauf gezwungen. Somit bleiben ihnen meistens zwei Möglichkeiten: entweder sie ziehen in einen informellen Slum in Serbien oder sie versuchen in Westeuropa in die Illegalität abzutauchen.