Wahrscheinlich ist es die hässlichste Strasse im schmucken, vom Tourismus verwöhnten Luzern. Eine langgezogene Ausfallschneise, durch die täglich über 20 000 Autos donnern, eingezwängt zwischen dem Gütschberg mit seinem Märchenschlosshotel obendrauf und den Bahnlinien nach Zürich, Olten, Basel. Und ausgerechnet dieser Baselstrasse, einem wahren Unort und Schattenloch, die im Volksmund gerne auch «Rue de Blamage» genannt wird, setzt Aldo Gugolz ein Denkmal, das viel Wärme, Humor und Menschlichkeit ausstrahlt.
Gugolz dokumentiert ohne Pathos und Zeigefinger. Man sollte nicht zuwarten, bis dieser subtil gestaltete Film im Fernsehen gezeigt wird. Die grosse Leinwand tut ihm ausnehmend gut. Bei der Premiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen, wo er für den Prix de Soleure nominiert war, war RUE DE BLAMAGE einer der am heftigsten beklatschten Filme.