Nie wurde eine Bibliothek mit mehr Verve zerstört als in The Handmaiden von Park Chan-Wook. Vorsicht: Hier wird Sarah Waters Fingersmith durch den Wolf gedreht. Die Handlung? Aus dem viktorianischen England nach Korea unter japanischer Besatzung verlegt. Das Setting? Ein Herrenhaus mit weitläufigem Garten und verschrobener Architektur. Dabei ist nichts so, wie es scheint: Der wunderschöne Kirschbaum im Garten? Ort eines Verbrechens. Die Bibliothek? Bestückt mit Fallgittern. Der Keller? Nein, einfach nein. Dramatis Personae? Eine Kammerdienerin, die eigentlich eine Taschendiebin ist, eine reiche, nervenschwache Erbin, die durchaus eigene, sehr rationale Interessen verfolgt, und ein Brautwerber, der seine Finanzen dringend ausbessern muss. Der Hausherr? Ein bibliophiler Sadist, der lieber Japaner wäre, aber aus Korea stammt. Er hält seinen Lebensstil, indem er junge Frauen zu perfekten Vorleserinnen ausbildet und Werke aus seiner obskuren Bibliothek an den Meistbietenden verkauft. Der Reigen beginnt …, aber was, wenn die Liebe dazwischen kommt? Für Menschen mit Sinn für Doppelbödiges ein Muss!