IL MIO DOMANI – Die Zukunft liegt vor mir

27
Okt
2013

Sonntag 27. Oktober 2013 18:30




IL MIO DOMANI – Die Zukunft liegt vor mir

 

Zyklus: Cinema Italiano
Regie: Marina Spada; mit Claudia Gerini, Raffaela Pisu, Claudia Coli; ITA 2011, OV/d, 35mm, 1h28

 

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Filmbeschrieb

Monica, um die 45, führt nach aussen hin ein normales und erfolgreiches Leben als Geschäftsfrau in Mailand. Schlagartig scheint ihr alles zu entgleiten: Zeitgleich mit dem Tod ihres wahnhaft religiösen Vaters zerbricht auch ihre Beziehung zu Vittorio Corradi, dem verheirateten Chef ihrer Firma, mit dem sie ein Verhältnis hat. Plötzlich sieht sich Monica gezwungen, alles in Frage zu stellen, was sie sich bisher aufgebaut hat. Auf der Suche nach ihrer Identität räumt sie mit der Vergangenheit auf.

Mit Il mio Domani wollte ich den Blick auf eine Frau im Mailand von heute richten. Eine Frau wie viele andere Frauen, die heute überall auf der Welt in Städten leben, eine Frau, in der sich viele von uns wiederfinden können. Zu Beginn der Geschichte scheint sie glücklich zu sein. Aber die Ereignisse wirbeln ihr instabiles Gleichgewicht im Privaten wie im Berufsleben durcheinander. Ihr familiäres Umfeld hindert sie daran, sich eine eigene weibliche Identität zu konstruieren. Die Erzählung funktioniert durch Auslassungen: ich wollte, dass die Bilder die Interpretation der vielfältigen Bedeutungsebenen, welche den Geschehnissen innewohnen, offen lassen, um den Zuschauer zu einer aktiven Beobachtung anzuregen. Das ist keine Frage des Stils; vielmehr wollte ich den Zuschauer und die Zuschauerin in die Lage versetzen, das auf der Leinwand dargestellte Leben intensiver verstehen zu können. Marina Spada

In einem durchscheinenden, von der Vertikalen geprägten Mailand durchlebt die Managerin eines Betriebs - sie könnte die Tochter von Jeanne Moreau aus Michelangelo Antonionis La Notte sein - eine tiefe Krise, um dadurch die Neugierde auf ihre Beziehungen zur Realität wieder zu entdecken. Dabei spielt sie mit der Vaterfigur, dem Chef, dem Freund und dem Liebhaber. Marina Spadas Kino ist voll von Stille, leeren Räumen, Diskontinuität, Pausen, Plansequenzen. Es ist ein Film, der vom Zuschauer das eigene Bewusstsein einfordert. Maurizio Porro, Corriere della Sera

Marina Spada stellt in Il mio Domani in den Mittelpunkt, was wir alle schon einmal erlebt haben: Die Schwierigkeit, einen Ausweg zu finden. Eine emotionale Notlage. Die Unfähigkeit, etwas zu finden, für das sich das Weitermachen lohnt. Die grösste Qualität des Films ist sein Zögern, sein ungewöhnlicher Rhythmus, die unkonventionelle Dramaturgie. Marina Spadas Inspirationsquelle ist Michelangelo Antonioni, aber auch ein Echo von Silvio Soldinis Filmen ist zu vernehmen. 
Mitunter erlaubt sich die Regie den Luxus, die Wolken an Mailands Himmel zu beobachten, denn Stille oder ein Panorama erklären einen Gemütszustand oftmals besser als viele Worte. „Il mio domani“ arbeitet mit Auslassungen, Sprüngen, Andeutungen. Im Gegensatz zu jenen Filmen in denen erklärt, herausgeschrien wird, bewegt man sich hier andeutungsweise, man erzählt in Nuancen.
Gianni Canova, Il Fatto Quotidiano

 

 

Preis: 17.- CHF
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