Sein spezieller Tonfall macht das Langfilmdebüt der türkisch-französischen Regisseurin zu einem grossen Werk, nominiert für den Oscar als bester fremdsprachiger Film. Ein Drama über fünf heranwachsende Schwestern in der anatolischen Provinz, das derart viel ungebändigte Lebensfreude versprüht, dass die Genregrenzen angenehm durchlässig werden. Welche Unterdrückung sich hier vollzieht, versteht der Zuschauer ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Was schiefläuft, zeigt sich allein durch den Kontrast zwischen der überbordenden Lebensgier der fünf jungen Frauen sowie der lustfeindlichen Erziehung, der sie ausgesetzt sind und die ihren Widerstandsgeist langsam, aber sicher brechen soll.