Er ist jung, schön, geheimnisvoll: Nico. Marie und Francis lernen ihn in Montreal an einer Party kennen. Sie sind hingerissen von seiner Ausstrahlung, seiner irritierenden Unnahbarkeit. Marie und Francis verlieben sich gleichzeitig heftig. Doch erwidert Nico die ihm entgegen gebrachten Gefühle? Und wenn ja: Schlägt sein Herz für Marie oder für Francis...? Sehnsüchtige Begierde, stechende Eifersucht, zarte Hoffnung. Sehnsüchtige Begierde, stechende Eifersucht, zarte Hoffnung: Xavier Dolan, bekannt geworden mit J'AI TUÉ MA MÈRE, gelingt es auf berückende Weise, amouröse Gefühle in Szene zu setzen. Er macht Anleihen bei Wong Kar-Wai, Pedro Almódovar, François Ozon und hat dabei doch einen ganz eigenen Stil. Der Film ist von betörender Eleganz, aufregend wie die Liebe selbst. Gekonnt spielt Xavier Dolan mit Licht und Effekten, zaubert Bilder auf die Leinwand, wie man sie noch nicht gesehen hat.
Xavier Dolan – Kino ohne Gnade Sein neuster Film JUSTE LA FIN DU MONDE, der im Herbst in die Kinos kommen wird, handelt von einem unheilbar kranken Schriftsteller, der seiner Familie offenbart, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Dass dieser Film nicht zu einem rührseligen Drama verkommt, dafür sorgt der Regisseur Xavier Dolan. Seine Filme zeichnen sich durch eine radikale Figurenzeichnungen und experimentierfreudige Filmsprache aus. Der 26-jährige Frankokanadier hat bereits sechs Filme gedreht, sein Debüt J’AI TUÉ MA MÈRE (2009) mit nur 20 Jahren. Er spielte auch gleich die Hauptrolle. Die Cinématte zeigt nun in einer Retrospektive alle Werke des unermüdlichen Regisseurs, Schauspielers, Drehbuchautors und Produzenten. Bei Dolan gibt es nicht eine Bildsprache, ein Genre oder ein Thema. Jeder seiner Filme sprengt neue Grenzen und überrascht aufs Neue mit ungewöhnlichen Erzählperspektiven. LES AMOURS IMAGINAIRES (2010) erzählt eine Ménage-à-trois als bonbonfarbener Bilderbogen mit melodramatischen Unterton, in TOM À LA FERME (2013) versucht sich Dolan im düsteren Genre des Psychothrillers, LAURENCE ANYWAYS (2012) ist ein feinfühliges Porträt eines Transsexuellen und MOMMY (2014) ein explosives Drama über eine überforderte Mutter und ihren schwer erziehbaren Sohn, das nachwirkt wie ein Schlag in die Magengrube.