Mit anschliessendem Podiumsgespräch mit folgenden Gästen: Michael Kaminer, Regisseur «Sar’a» Hakam Awad, HEKS-Landesdirektor Israel/Palästina Rahel Hürzeler, HEKS-Themenbeauftragte für Menschenrechte und Konflikttransformation Moderation: Hanspeter Bigler, Bereichsleiter HEKS-Kommunikation
HEKS-Filmabend: «Sar’a» von Michael Kaminer
Regie: Michael Kaminer, Dokumentarfilm; Israel 2015, Originalversion Hebräisch, Englisch und Arabisch, mit englischen Untertiteln, 38min.
Eintritt frei
Filmbeschrieb
Sarah Abu-Latifa wurde vor 79 Jahren als Tochter des Mukhtars, des Dorfvorstehers des palästinensischen Dorfes Sar’a geboren. Im Jahr 1948, im Alter von fünf Jahren, ist sie zusammen mit ihrer Familie aus ihrem Dorf geflüchtet und aus Sar’a wurde das israelische Kibbutz Tzora, in dem Regisseur Michael Kaminer rund 16 Jahre später geboren wurde und aufwuchs. Als Kind wanderte er oft zu den Ruinen des ehemaligen Dorfes auf dem Hügel neben dem Kibbutz hinauf. Ihm wurde nie erzählt, dass hier früher andere Leute lebten, und auch nicht, wer diese Leute waren. Anhand von Archivmaterialien, Gesprächen mit den Kibbutz-Gründer:innen und auch den aus Sar’a geflüchteten Palästinenser:innen begibt sich Kaminer in seinem Film auf eine eindrückliche Spurensuche nach der lange verschwiegenen Geschichte seines Geburtsortes und konfrontiert die Gemeinschaft, in der er lebt, mit deren Verantwortung für die Vergangenheit. Ein kluger und bewegender Film über eine ungenügende Vergangenheitsbewältigung und deren Folgen.