Regie: Mahammadreza Eyni & Sara Khaki; Dokumentarfilm; IRAN/D/US/KAT/NL 2025, Originalversion mit englischen und französischen Untertiteln, 1h34
Filmbeschrieb
Als erste gewählte Gemeinderätin ihres iranischen Dorfes will Sara Shahverdi mit lang gehegten patriarchalischen Traditionen brechen, indem sie Mädchen im Teenageralter das Motorradfahren beibringt und Kinderehen unterbindet. Als Anschuldigungen aufkommen, die Saras Absichten, die Mädchen zu stärken, in Frage stellen, gerät sie in eine Identitätskrise. Gewinner des Grossen Preises der Jury für Dokumentarfilme des Sundance Film Festivals. Der Film verfolgt den heldenhaften Kampf der einheimischen Frau Sara Shaverdi, die traditionelle Denkweise ihrer iranischen Dorfgemeinschaft zu ändern. Das Ehepaar Sara Khaki und Mohammadreza Eyni dokumentiert die ersten Anzeichen gesellschaftlichen Wandels mit Ehrlichkeit, Subtilität und verhaltenem Optimismus. Ihr fesselnder Film dürfte nach seiner Premiere im Sundance World Cinema Dramatic-Wettbewerb auch bei weiteren, zu Debatten anregenden Festivalvorführungen zu sehen sein. Aus dem Inneren der Community gedreht, verankert der Film seine Botschaft bewusst in Szenen der alltäglichen Realität. Für Frauen sind Teile dieser Realität leider immer noch ziemlich düster: Gedankenloser Sexismus ist tief in der Kultur verwurzelt und wird von allen bedingungslos hingenommen. Sara Shaverdi ist eine bemerkenswerte Frau, doch anstatt sie als eine Art Superheldin darzustellen, porträtieren Khaki und Eyni sie klugerweise als fehlerhaften, aber leidenschaftlichen, zähen und widerstandsfähigen Menschen – die titelgebende Rock-Schneiderin. Sara weiss, dass Frauen ein anderes Leben führen könnten, weil sie es selbst lebt. Womit sie nicht rechnet: Die Veränderung, die sie anstrebt, kann nicht von einer einzelnen Person herbeigeführt werden.