Ausnahmeregisseur Paul Thomas Anderson kehrt endlich auf die grosse Leinwand zurück. Mit der turbulent-ungewöhnlichen Romanze LICORICE PIZZA widmet er sich diesmal dem Erwachsenwerden, der Liebe und dem Lebensgefühl der Siebziger. Anderson entwirft fast beiläufig ein Sittenbild, das Sexismus und Rassismus sowie Vorurteile gegenüber Minderheiten und Andeutungen von Gewalt zeigt. Alles schlummernd unter einer schönen glatten Oberfläche. In den besten Momenten funktioniert das gleichzeitig als Hommage an eine Ära und einen Ort, die aber gleichzeitig auch andeutet, wie verklärt dieser Blick ebenfalls ist. Vor allem aber ist LICORICE PIZZA das, was Andersons Freund und Kollege Tarantino einmal einen Hang Out-Film genannt hat: Einen Film, mit dem man so gerne Zeit verbringt, wie mit guten Freunden. Ein Film, der nicht durch eine besonders dichte oder gar spannende Handlung besticht, sondern Szenen aneinanderreiht, Figuren beobachtet, skurrile Momente zeigt, die für sich genommen amüsant sind, als Ganzes einen Mikrokosmos entwerfen. Das mag in keinem Moment so ambitioniert wirken wie Andersons frühere Filme, hat aber einen ganz eigenen, sehr entspannten Reiz.