Osterfilme

Regie: Joël & Ethan Coen; mit Oscar Isaac, Carey Mulligan, John Goodman, Justin Timerlake; US 2013, E/d, 1h45

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Filmbeschrieb

Ein Folkmusiker stolpert von Misserfolg zu Misserfolg. Ein echter Coen-Film, komisch, schön, melancholisch und unendlich lässig.

Er schläft auf den Sofas seiner Freunde – und manchmal auch mit den Frauen seiner Freunde –, hangelt sich von einem Auftritt für kümmerliche Gage zum nächsten und riskiert ob seiner zynischen Haltung manchmal eine dicke Lippe, was ihm mitunter ein blaues Auge einträgt. Doch wenn er den Mund zum Singen öffnet, erklingt wahre Poesie. Llewyn Davis ist ein begnadeter Interpret von Folksongs, allerdings stur und allzu sehr von sich überzeugt. Zudem ist ihm das Glück nicht hold, und so taumelt er – Murphy's Law gemäss – von einer Kalamität in die nächste. Auf seinem Irrweg begegnen ihm die merkwürdigsten Gestalten – von einem kauzigen Universitätsprofessor und seiner schrulligen Frau (von ihrer Katze ganz zu schweigen) über einen kreuzbraven musizierenden Soldaten bis hin zu einem rätselhaften menschlichen Koloss. Denn schliesslich sind wir in einem Film der Gebrüder Coen, die sich, trotz erneutem radikalem Szenenwechsel, treu bleiben in der Erschliessung kurioser Soziotope, in diesem Fall der Musikszene von Greenwich Village der sechziger Jahre. Oscar Isaac in der Titelrolle gibt eine wunderbare Vorstellung, auch gesanglich.

Das melancholisch-ironische Kabinettstückchen hat Ethan und Joel Coen in Cannes den Grossen Preis der Jury eingetragen.